Mental load ist kein Modewort
- Peggy Haase

- 5. Dez.
- 2 Min. Lesezeit

Wenn Frauen zu mir kommen (Powerfrauen, Macherinnen, Verantwortungs-Trägerinnen, Frauen mit riesigem Herzen, die gerne helfen), dann höre ich oft denselben Satz:
„Ich verstehe nicht, warum ich unendlich erschöpft bin. Ich mache nicht mehr als andere Frauen auch.“
Was Mental Load wirklich ist
Mental Load bedeutet nicht nur, viel zu tun.
Er bedeutet, ständig alles im Blick zu haben.
Die Termine.
Die Emotionen anderer.
Das, was aus dem Ruder laufen könnte.
Das, was niemand ausspricht – aber Du trotzdem wahrnimmst.
Psychologisch betrachtet ist Mental Load ein daueraktiver Stressmodus: Dein Nervensystem unterscheidet nicht zwischen äußerer Belastung und innerem Druck. Es reagiert auf beides mit derselben Stressreaktion.
Das führt dazu, dass Du zur Ruhe kommen möchtest – aber nicht kannst.
Warum es Frauen trifft – und warum besonders Dich Als Coach sehe ich drei Muster, die überall auftauchen – klar erkennbar, wenn man weiß, worauf man achten muss:
1. Du übernimmst Verantwortung, bevor jemand sie überhaupt benennt
Nicht aus Ego. Sondern aus alter Prägung.
Aus dem Wunsch, es richtig zu machen, niemanden zu enttäuschen und Deine Harmonie zu halten.
2. Starksein ist zu Deiner Identität geworden
Viele meiner Klientinnen haben früh gelernt: Liebe gibt es für Leistung.
Anerkennung für Anpassung. Ruhe erst nach all den Pflichten, die immer mehr werden (=erst die Arbeit, dann das Vergnügen).
Also wirst Du stark.
Stärker.
Zu stark.
Bis der Körper macht, was Du selbst nicht mehr konntest: Dich (endlich) stoppen, damit Du aufhörst unbewusst durch Dein kostbares Leben zu rennen und hinschaust, was wirklich los ist.
3. Nein sagen fühlt sich gefährlich an
Nicht, weil Du unfähig bist Grenzen zu setzen, sondern weil Grenzen in Deiner bisherigen Geschichte Konflikt, Distanz oder Schuld ausgelöst haben (wir zwei können daran arbeiten, dass das zumindest nicht mehr Deine Zukunft wird).
Die Wahrheit, die nur die wenigsten interessiert, weil sie von Deinem Muster profitieren
Viele Frauen tragen nicht nur die to-dos des Alltags.
Sie tragen die mentalen Prozesse aller anderen mit:
Was könnte passieren?
Wer braucht gerade was?
Wie halte ich’s am Laufen?
Das erzeugt Verhaltensmuster, die ich in meiner Arbeit immer wieder sehe:
– Anpassung, weil Du Harmonie sichern willst.
– Überforderung, weil Du zu viel auf Deinen Schultern trägst.
– Selbstverlust, weil Du zuletzt kommst.
Diese Muster sind neurobiologische Konsequenzen von jahrelanger Überanspruchung.
Was Mental Load in Deinem Körper auslöst
Ein Körper im Daueralarm produziert z.B.:
– erhöhten Cortisolspiegel
– Schlafstörungen
– emotionale Reizbarkeit
– innere Unruhe
– Konzentrationsprobleme
– Erschöpfung trotz „funktionierendem“ Alltag
Du bist nicht sensibel.
Du bist nicht schwach.
Du bist überlastet – und Dein Körper sendet Dir die klare Botschaft: ÄNDERE ETWAS
Warum Du nicht „einfach mal entspannen“ kannst
Nicht die to-dos erschöpfen Dich – sondern das Gefühl, ständig zuständig zu sein.
Das ist kein Zeitproblem.
Es ist ein Energieproblem.
Ein Regulationsproblem.
Ein Selbstführungsproblem.
Wenn alles läuft – außer Dir - dann ist es dringend an der Zeit, dass Du aus dem Kopf in Deinen Körper zurückfindest! Step number one: Erkenne Deine inneren Muster!
Genau dafür habe ich die R.A.U.S.-Methode entwickelt: ein erster Schritt-für-Schritt-Weg raus aus dem mentalen Daueralarm.
Liebe Grüße, Peggy


