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Einzelkämpferin? Das ist nicht Emanzipation, sondern ein Schutzmechanismus


Bild Frau müde mit Überschfit Selbstsabotage

Wenn Frauen der „bessere Mann“ sein wollen – und dabei sich selbst verlieren


Wir wollen alles allein erreichen.

Unser eigenes Geld.

Unsere eigene Wohnung.

Unsere eigene Sicherheit.


Wir wollen unabhängig sein – emotional, finanziell, körperlich.

Und wir wollen stark sein.


Gerne sogar stärker als jeder männliche Kollege.

Also arbeiten wir länger.Kaufen selbst die Regale, schleppen Wasserkisten, machen Karriere und beweisen täglich, dass wir niemanden brauchen.


Warum?


Weil wir gelernt haben, dass Abhängigkeit gefährlich ist.

Weil wir erlebt oder beobachtet haben, was passiert, wenn Frauen sich auf jmd. verlassen und im Stich gelassen werden.

Wenn finanzielle Abhängigkeit zur Falle wird.

Wenn emotionale Abhängigkeit manipuliert wird.

Wenn körperliche Abhängigkeit mit Übergriffigkeit endet.


Wir haben Schutzmechanismen entwickelt.

Nicht aus Emanzipation – sondern um zu "Überleben".


Wir wollten nie schwach sein.

Denn Schwäche bedeutete Ausgeliefertsein.

Also wurden wir stark.

Und noch stärker.

Bis zur Erschöpfung.

 


Die männliche Strategie im weiblichen Körper


Was viele nicht sehen:

Diese Form der Selbstbehauptung folgt einem männlichen Prinzip.

Zielorientiert.

Linear.

Durchsetzungsstark.

Kontrolliert.

Kein Raum für Pausen, Weichheit oder zyklisches Erleben.

Kein Raum für Hilfe. Denn Hilfe bedeutet:

Ich kann es nicht allein.

Und das wiederum triggert genau das, was wir nie wieder fühlen wollten – Hilflosigkeit, Ohnmacht, Abhängigkeit.


Das Ergebnis?

Wir sind frei – und gleichzeitig gefangen.


Wir haben uns Unabhängigkeit erkämpft – und dabei oft die Verbindung verloren, die wir eigentlich brauchen.


Denn mentale Gesundheit lebt auch von Beziehung, Nähe und Resonanz.

Vom Gefühl: Ich bin sicher – auch in Verbindung. Ich werde geliebt – auch mit meiner Erschöpfung.

Ich darf weich sein – ohne dass das jemand ausnutzt.


Aber wenn wir alles allein stemmen, ist dafür kein Platz.

Wir schützen uns vor Abhängigkeit – und landen in einer anderen Form der Einsamkeit.

 


Weiblich sein – nicht schwächer, sondern anders stark


Es geht nicht darum, zurück zur alten Rolle zurückzukehren!

Sondern um eine neue Balance.

Weiblichkeit ist nicht das Gegenteil von Stärke.


Sie ist eine andere Art von Kraft:

  • zyklisch statt linear

  • intuitiv statt nur rational

  • empfangend statt nur gebend

  • verbindend statt nur ausgrenzend


Und sie ist dringend notwendig – gerade in einer Welt, die sich in Geschwindigkeit, Leistung und Vergleich verliert.


Wir dürfen beides leben.


Unsere Durchsetzungskraft und unsere Weichheit.

Unsere Klarheit und unsere Emotion.

Unsere Selbstständigkeit und unsere Beziehungsfähigkeit.


Denn Gleichberechtigung bedeutet nicht, männlicher zu werden.

Sondern authentischer.



Wenn Gleichberechtigung zur Selbstverleugnung wird


Was wir heute oft für Emanzipation halten, ist manchmal nur ein neuer Perfektionismus im alten Gewand:

Sei unabhängig, erfolgreich, durchsetzungsstark – aber bitte dabei auch empathisch, gepflegt, verständnisvoll, organisiert und bloß nicht bedürftig.

Diese Art von „Gleichberechtigung“ ist kein Fortschritt.


Sie ist ein weiteres Leistungsdrehbuch.


Die wahre Gleichberechtigung beginnt dort, wo Frauen aufhören, männlich sein zu müssen, um ernst genommen zu werden.


Und wo sie ihre Intuition, ihre Emotionalität und ihr Interesse an echter Verbindung nicht mehr verstecken!



Fazit


Wir können alles sein – aber wir müssen es nicht jeden Tag.

Nicht zu 120 %.

Nicht allein.

Nicht auf Kosten unseres Körpers oder unseres Nervensystems.


Wir dürfen uns zurücklehnen. Empfangen.

Und dabei genauso stark sein.


Liebe Grüße, Peggy




 
 
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